Eine Person auf einem Ergometer.
Quelle: Johnson Health Tech
Entertainment auf dem Ergometer 28.03.2024, 10:19 Uhr

Die digitale Evolution des Ergometers

Lange Zeit befanden sich Ergometer, Laufband & Co. digital auf einer niedrigen Evolutionsstufe. Peloton und die Corona-Pandemie haben den Markt belebt. Wie sich der Status quo nun darstellt – und wie Heimtraining in fünf Jahren aussehen könnte.
Als die Fitnessstudios wegen Corona in den Jahren 2020 und 2021 für eine gewisse Zeit schließen mussten, da erwachte der Heimfitness-Markt aus seiner Lethargie. Das Geschäft, gerade mit Großgeräten, war vor sich hingedümpelt, Innovationen gab es so gut wie überhaupt keine mehr. Der Fokus lag bei vielen Modellen auf der Bereitstellung möglichst vieler Trainingsprogramme und einfachen Basiskonnektivitäten. Von digitaler Evolution wie in anderen Bereichen (Mobilfunk, Mobilität) keine Spur. Doch dem Konsumenten, der in seinen eigenen vier Wänden trainieren wollte, musste mehr als nur das oben Beschriebene geboten werden. In der Zeit der Pandemie konnte das US-Unternehmen Peloton Interactive, Anbieter von hochmodernen digitalen Indoor-Fitnessgeräten und Online-Kursen, sowohl die Zahl seiner Abonnenten als auch den Umsatz verdoppeln. Erstmals wurden die vier Milliarden US-Dollar übersprungen. Auch wenn der Hype mit der Wiedereröffnung der Studios stark abebbte, so hat Peloton der Branche „insgesamt sehr gut getan und zu einem Blick über den Tellerrand eingeladen – insbesondere was Digitalisierung und Vermarktungsansätze betrifft“, bemerkt Melanie Lauer, CEO der Kettler by Trisport AG. Sie, die inmitten der Pandemie zum Unternehmen gestoßen war, um der Traditionsmarke neues Leben einzuhauchen, sah es als ihre erste Aufgabe an, die Ergometer, Laufbänder & Co weiterzuentwickeln. Denn nicht nur das Design, sondern auch die Digitalisierung sei oft in den 80er Jahren stecken geblieben, so ihre Beobachtung. Lauer räumt aber auch ein: „Beides kostet viel Geld, und gerade in der Einstiegspreislage und bei Billigprodukten, die den Markt überschwemmen, ist dieses Investment schlicht nicht möglich, wenn man auf eine vernünftige Marge kommen möchte.“ Doch um auf dem Markt Schritt zu halten, musste etwas in dieser Richtung passieren. Die meisten Fitnessgroßgeräte, die sich im mittleren Preisbereich bewegen, können heutzutage mit Wearables und Apps verbunden werden. Es lassen sich sämtliche Trainingswerte übermitteln. Über Apps wie Kinomaps, Zwift oder atZone, die hauseigene von Horizon Fitness, ist ein automatisches Anpassen der Steigung und des Widerstands möglich. Dass dazu in schönen virtuellen Landschaften „gefahren“ werden kann, macht das Sporterlebnis in den eigenen vier Wänden noch einmal ein bisschen attraktiver. Hersteller, die im High-End-Preissegment unterwegs sind, bieten in den Geräten die Funktechnik ANT+ – hier können Smartwatches von Garmin angebunden werden – oder sind mit den digitalen Uhren von Apple und Samsung kompatibel. „Wir verfügen über die volle Konnektivität im Bereich Bluetooth und ANT+ und treiben die Integration von Smart Watches intensiv voran“, kündigt Lauer an. Über die eigene HOI Cloud können zudem die Trainingsdaten analysiert und auf Strava geteilt werden.

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