Kriminalstatistik 16.04.2024, 10:15 Uhr

Handelsverband drängt auf härteres Vorgehen gegen Ladendiebstahl

Die jüngst veröffentlichte polizeiliche Kriminalstatistik des Landes Baden-Württemberg zeigt einen alarmierenden Anstieg von Ladendiebstählen. Der Handelsverband Baden-Württemberg (HBW) fordert daher ein entschiedeneres Vorgehen der Justiz gegen diese Straftaten.
(Quelle: Shutterstock)
Gemäß der am 11.04.2024 veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik des Landes Baden-Württemberg für das Jahr 2023 verzeichnete die Region einen deutlichen Anstieg von Ladendiebstählen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Diebstähle um 24,4 Prozent auf 47.052 Fälle, was den höchsten Wert seit 2005 darstellt. Der entstandene Schaden erhöhte sich um 28 Prozent auf etwa 5,8 Mio Euro. Vor diesem Hintergrund fordert der Handelsverband Baden-Württemberg ein konsequenteres Vorgehen der Justiz gegen Ladendiebstahl.
Sabine Hagmann, Hauptgeschäftsführerin des HBW, äußerte sich zu dieser besorgniserregenden Entwicklung: „Der starke Anstieg von Ladendiebstählen ist erschreckend, jedoch keineswegs überraschend. Ladendiebstahl wird zu oft noch als Bagatelldelikt angesehen, die Strafen sind viel zu gering und haben keine abschreckende Wirkung. Der Rechtsstaat muss hier das Heft des Handelns wieder in die Hand nehmen und mit schnellen Verfahren und spürbaren Strafen für Ladendiebstahl hart durchgreifen.“
Die hohen Fallzahlen in der polizeilichen Kriminalstatistik seien dabei nur die Spitze des Eisbergs. Die Dunkelziffer liege deutlich höher, da viele Diebstähle entweder nicht sofort bemerkt oder aufgrund vor geringen Erfolgsaussichten nicht angezeigt werden.

"Banden verursachen massive Schäden"

Neben der allgemeinen Zunahme von Ladendiebstählen stellt der bandenmäßig organisierte Ladendiebstahl ein weiteres Problem für den Einzelhandel in Baden-Württemberg dar.
Hagmann erklärt dazu: „Händlerinnen und Händler berichten auch in Baden-Württemberg vermehrt von bandenmäßigem Ladendiebstahl. Diese Banden verursachen massive Schäden in den Geschäften und gehen skrupellos vor. Hier muss der Rechtsstaat mit äußerster Härte durchgreifen, um diesen Trend umgehend zu stoppen. Die Zunahme der Taten zeigt, dass der Staat an der Stelle nicht ausreichend wehrhaft ist und die Strafen nicht abschrecken. Der Staat muss daher die Schärfe des Gesetzes zeigen und sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft und Gerichte stärken und diese personell aufstocken.“



Das könnte Sie auch interessieren